abtragen; auftragen; wegtragen, 2023
Zeichnung mit Erde
Raumzeichnung mit Erd- und Gesteinspigmenten in der Orangerie – Raum für Pflanzen, Kirchberg/Jagst.
Spuren von Orten an den Bäumen im Hofgarten der Orangerie.
Barbara Karsch-Chaïeb arbeitet mit Boden- und Gesteinsmaterial, einem Material das in einer Vielzahl von Farben und Körnungen erscheinen kann. Die Stuttgarter Künstlerin löst das Boden- und Gesteinsmaterial aus der zeitlichen und räumlichen Ordnung geologischer und pedogener Schichtung und verschiebt es in neuen räumlichen und zeitlichen Zusammenhängen aus dem Dunkeln des Untergrundes ins Licht der Wahrnehmung. In der Orangerie vereint Barbara Karsch-Chaïeb auf dem Boden des Ausstellungsraumes Sedimente aus Afrika, Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika zu einem raumgreifenden Gesamtbild, das die Erde als Ganzes begreifen lässt. In dieser Schaffensphase lässt sie sich im Wesentlichen von ästhetischen Gesichtspunkten leiten, wobei die farbliche Erscheinung des Erdmaterials eine entscheidende Rolle spielt. Die Besucherinnen und Besucher werden Teil der Arbeit. Die Erde haftet an ihren Schuhen, sie wird umhergetragen, neu verteilt, hinausgetragen. Die Arbeit löst sich auf, Spuren bleiben zurück. Die Arbeiten von Barbara Karsch-Chaïeb leiten an, unser Sein aus einem ganzheitlichen Blickwinkel zu betrachten und werfen Fragen auf, die zum miteinander sprechen auffordern.
Inge Krause, Claudia Thorban, Julia Kamann / Orangerie Kirchberg/Jagst.
Ausstellung vom 17. September bis 1. November 2023.
Raumansicht Orangerie, 27 verschiedene Erd- und Gesteinspigmente, fünf davon aus Kirchberg/Jagst. Bildrechte VG-Bildkunst.