Entrückt, Erinnerungen an eine flüchtige Zeit
08.01. bis 29.01.2016
ZERO Arts Galerie Stuttgart
Druckgrafik, Fotografie und Videofilm
Eröffnung der Ausstellung am 8. Januar 2016, Einführung durch Clemens Ottnad M.A., Kunsthistoriker, Geschäftsführer des Künstlerbundes Baden-Württemberg.
Im Jahr 1963 brachte Stanley Robert Vinton Jr. – alias Bobby Vinton oder auch The Polish Prince genannt – seinen Song Blue Velvet heraus, der dem us-amerikanischen Musiker polnischer Abstammung seinen weltweit größten Erfolg bescherte. Der Universalkünstler David Lynch (seines Zeichens Filmemacher, Maler, Autor, Musiker) bezeichnete das Lied selbst einmal als eigentlichen Ideenanstoß für sein 23 Jahre danach (1986) erschienenes, inzwischen längst zum Kultstreifen anvanciertes Filmepos gleichen Namens. Ebenjener Regisseur David Lynch war es weitere 20 Jahre später auch, der mit Inland Empire (einem in digitaler Videotechnik produzierten sog. Patchwork-Film, 2006) auf sehr verblüffende Weise zwei vermeintlich weit auseinander liegende Weltstädte organisch zu verschmelzen wusste. Bis dahin hatten wir nämlich noch angenommen, dass Los Angeles und die polnische Stadt Łódź (dt. Lodz) in soziologischer wie kultureller Hinsicht gewiss nichts miteinander gemein hätten. Als jeweilige Filmmetropolen ihres Landes verbindet jedoch das kalifornische Hollywood und Hollyłódź (wie die Hauptstadt des polnischen Films bisweilen auch genannt wird) mehr als gedacht. Den beiden Traumfabriken – Entstehungsorte wohliger Träume wie auch von Nachtmahren – ist je ein Walk of Fame zugeordnet, der freilich in Łódź eher zungenbrecherisch auf der Ulica Piotrkowska angesiedelt ist.
Gesamter Text mit Werkliste unter dem folgenden Link: