HEILUNG, 2021
Ein-Kanal-Videoinstallation, 6:10 Min., Loop.
Sound: Ina Sophie Karsch, Hamburg
Ins rätoromanische übersetzt und gelesen von
Flurina Badel, Künstlerin und Autorin, Ftan (CH)
Im Video HEILUNG laufen zwei Filmaufnahmen parallel. Zu sehen ist ein weißes Papierband mit Schrift, das von einer Brücke in den Fluss Inn (Nairs, Unterengadin) abwechselnd hinein und heraus genommen wird, bis es sich vollkommen auflöst und davon schwimmt. Zuvor wurde es mit einem Kalligraphie Pinsel und Tusche mit Textfragmenten, die aus dem Buch Mineralquellen im Unterengadin (von Karin Mischoll) stammen, beschrieben. Lesbar sind nur einzelne Wörter und Satzfragmente, sie handeln von der Geschichte und Herkunft der Bäder sowie Hinweise zur Handhabung von Bäderkulturen über viele Jahrhunderte. Im Engadin gibt es 7 Mineralquellen. Jede Quelle hat eigene Zusammensetzungen, die wiederum verschiedene Krankheiten heilen sollen.
Der Sound und der in rätoromanisch gesprochene Text wechseln sich ab – Rätoromanisch, eine fast ausschließlich in Graubünden gesprochene Sprache, die auszusterben droht.
Die mit der Unterwasserkamera aufgenommenen Filmaufnahmen zeigen die Umgebung des Flusses, die teilweise nur vage und verschwommen wahrzunehmen sind. Die Kamerafahrt endet im Wasser, sie zeigt die Schönheit der Mineralien, Substanzen und Steine der Unterwasserwelt.
Zurück bleibt das lebendige Strömen des Wassers und nostalgische Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit der Hoffnung auf Heilung.